Eine ausreichende und konstante Schwefelversorgung ist wichtig um eine optimale Stickstoffausnutzung zu ermöglichen. Nur dadurch kann auch qualitativ und quantitativ das Maximum an Ernteertrag erreicht werden. Während man in einer kleineren Landwirtschaft natürlich nur mit Maß und Ziel düngt, wird in großen Produktionen natürlich in einem sehr viel größeren Umfang mit Schwefel gearbeitet – so beispielsweise in Biodieselproduktionen und Biogasanlagen. Dennoch ist das oberste Ziel eine möglichst geringe Schadstoffbelastung der Natur und damit auch ein möglichst geringer Düngemittel Einsatz.
Schwefel ist, wie auch Stickstoff, einer der Hauptbestandteile beim pflanzlichen Eiweiß. Besonders deutlich wird das Problem, wenn man bedenkt, dass nur gut die Hälfte des Stickstoffs auch wirklich in die Ernte übergeht. Der Rest verschwindet in der Atmosphäre und im Grundwasser. Das Resultat: in manchen Gegenden kann das Grundwasser durch die hohe Belastung des Nitrats nicht einmal mehr als Trinkwasser genutzt werden.
Der Stickstoff kann nur dann erfolgreich in Eiweiß umgewandelt werden, wenn regelmäßig und vor allem an die vorliegenden Verhältnisse angepasst gedüngt wird. Bevorzugt sollte hier elementarer Schwefel verwendet werden. Sulfat Dünger sollte nur ergänzend hinzugefügt werden, da er weniger nachhaltig ist und eine Pflanzenverfügbarkeit von 90 Prozent aufweist. Beim Sulfat Schwefel hingegen kann man rund 80 Prozent des zugeführten Schwefels wieder als Verlust ausbuchen. Er wird ausgeschwemmt und belastet damit erheblich die Umwelt.
Ursprünglich wurde Schwefel noch zu einem großen Teil durch die Luft aufgenommen. Das ist aufgrund des geringen Anteils von nicht einmal 10 Prozent heutzutage jedoch nicht mehr möglich. Aus diesem Grund gehört der Schwefelmangel auch zu den zweithäufigsten Ernährungsstörungen von Kulturpflanzen. Dabei ist die Ausprägung des Schwefelmangels jedoch von Region zu Region unterschiedlich. Letzten Forschungen zufolge sind vor allem die Bundesländer Mecklenburg Vorpommern und Brandenburg sehr stark vom Schwefelmangel betroffen. Kulturpflanzen wie Raps, Getreide und Grünland leiden darunter besonders stark und verzeichnen Stickstoffverluste von bis zu 26 Millionen kg pro Jahr.
Beeindruckend ist jedoch die sehr rasche und verlässliche Wirkung einer Schwefeldüngung, die mit relativ wenig Aufwand umzusetzen ist.