Brodifacoum gilt als der zuverlässigste und wirksamste Wirkstoff für die Herstellung von Produkten zur Rattenbekämpfung. Es handelt sich um ein geruchloses, leicht gelbliches Pulver, das nicht wasserlöslich und hoch giftig ist. Der Wirkstoff wird synthetisch hergestellt und gilt sogar als hoch wirksam, wo Ratten und Mäuse bereits gegen andere Rattengifte resistent sind.
Wirksames Antikoagulans mit Brodifacoum
Besonders gegen Rattengift mit Wirkstoffen zur Blutgerinnung der ersten Generation wie Warfarin sind inzwischen zahlreiche der Nager resistent. Brodifacoum kann auch hier erfolgreich eingesetzt werden. Bei den Nagern reicht bereits eine Köderaufnahme, um die Blutgerinnung in tödlichem Maß zu hemmen. Die chemische Verbindung sorgt in jedem Fall für eine sichere Verhinderung der Blutgerinnung, da Faktoren, die in der Leber für die normale Gerinnung sorgen, ausgeschaltet werden. Es kommt zu inneren Blutungen, an denen die Tiere verenden. Wie bei anderen Antikoagulanzien der zweiten Generation tritt die Wirkung bei den Nagern erst mit erheblicher Zeitverzögerung nach dem Fressen des Köders ein, sondern innerhalb von drei bis fünf Tagen. Mit Absicht wird eine sofortige Wirkung vermieden. Ratten meiden Plätze an denen tote Artgenossen vorgefunden wurden und würden auch kein Futter anrühren, nach dessen Genuss ein Artgenosse verendet ist. Es gelingt, mit dem Wirkstoff große Ratten- und Mäuseplagen mit höchster Zuverlässigkeit restlos zu bekämpfen.
Maßnahmen zur sicheren Anwendung von Brodifacoum
Um missbräuchliche und versehentliche Kontakte von Menschen mit dem giftigen Stoff zu vermeiden und auch Haustiere und Vieh zu schützen, gelten strenge Anwendungsbestimmungen. Brodifacoum darf nur von Personen mit einer speziellen Zulassung (Sachkundenachweis) eingesetzt werden. Es gelten Beschränkungen für die Konzentration in verkäuflichen Rattengiften auf höchstens 50 mg je kg. Verkauft werden darf der Wirkstoff nur in Fertigprodukten ohne Hafteigenschaften. Auszulegen ist das Gift in festen Köderboxen, die für andere Tiere unzugänglich sind. Auch die Größen der Packungen für den Handel sind beschränkt. Reste müssen fachgerecht entsorgt werden. Auch bei Einhaltung dieser Maßnahmen kann es dazu kommen, dass beispielsweise Katzen oder Wildtiere sich an verendeten Ratten und Mäusen vergiften. Daher ist während einer Rattenbekämpfung mit Brodifacoum strenge Kontrolle sowie die umgehende Entfernung der verendeten Nager angesagt.
Brodifacoum – giftig für Mensch und Tier
Im Rattengift ist der Wirkstoff Brodifacoum in einer Konzentration von 0,005 % vorhanden. Durch Hautkontakt oder orale Einnahme führt der Wirkstoff auch bei Menschen zu bedrohlichen Vergiftungen. Bei Verdacht mit Kontakt mit Produkten, die das Mittel enthalten, ist sofort ärztliche Behandlung angesagt. Bei Haustieren und Nutztieren treten je nach Größe Tod oder schwere Vergiftungen auf. Daher sind alle Hinweise der Hersteller der Rattenköder mit Brodifacoum zur Lagerung, Anwendung und Entsorgung streng zu befolgen. Die Produkte, die den Wirkstoff enthalten müssen zu 100 % kindersicher gelagert werden, sollten weder in Nähe von Getränken und Lebensmitteln bewahrt werden.