Der Schutz von Luft, Wasser, Erde gebietet den achtsamen Umgang mit Düngemitteln. Zu den rein natürlichen Düngern gehören die Hornspäne. Hornspäne werden aus den Hörnern und Klauen von Schlachtrindern gewonnen und sind ein ausgesprochener Stickstoffdünger. Hornprodukte für Dünger kommen großteils aus Südamerika. In Europa werden Rinder meist schon als junge Kälber enthornt. Obwohl die langen Transportwege kein großes Plus für die Energiebilanz sind, sind diese Dünger doch der großflächig ausgebrachten chemischen Keule vorzuziehen. Zudem werden die Horndünger hervorragend von den Pflanzen aufgenommen. Auch reichen vergleichsweise geringe Mengen von Hornspäne oder Hornmehl. So gut wie alle Nutzpflanzen profitieren effizient vom Düngen mit Hornprodukten, selbst solche, die hoch kalkempfindlich sind.
Hochwertige Nährstoffversorgung mit Hornspänen
Hornspäne können Sie als Universaldünger einsetzen. Der rein organische Dünger ist arm an Phosphat und Kalium. Das ist im üblichen Garten ein Vorteil, da diese Stoffe meist ausreichend in den Böden vorhanden sind. Werden sie noch mit einem Dünger zusätzlich zugesetzt, kommt es leicht zu einer schädlichen Überdüngung. Die Pflanzen und Erträge im Garten können dadurch mehr Schaden als Nutzen davontragen. Mit den Hornspänen setzen Sie dagegen einen proteinhaltigen Stickstoffdünger zu, der Ihre Zier- und Nutzpflanzen mit genau den Nährstoffen versorgt, die ihnen der Boden gewöhnlich zu wenig anbietet.
Hornspäne, Horngrieß und Hornmehl
In drei Formen werden die Horndünger angeboten. Je feiner die Mahlung, desto schneller wirkt der Dünger. Die ausdauerndste Langzeitwirkung hat das Düngen mit den Hornspänen, der gröbsten Mahlung. Sie können diesen Dünger bereits im Herbst im Garten ausbringen. Arbeiten Sie dabei die Späne gut in den Boden ein. Von den Wurzeln werden die Nährstoffe im Laufe der Monate nur langsam, aber gleichmäßig und bedarfsgerecht aufgenommen. Auf diese Weise entwickeln Hornspäne eine Nährstoffversorgung bis zu einem Jahr. Etwas kleinkörniger ist der Horngrieß, der im Frühling auszubringen ist. Auch hier muss das Material wieder gut in den Boden eingearbeitet werden. Das gilt auch für das feine Hornmehl. Bei diesen beiden Arten von Horndünger müssen Sie im Laufe der Gedeihzeit zwei- bis drei/viermal nachdüngen, je nach Nährstoffbedarf und Dichte der Anpflanzungen.
Wirkzeit durch Kompost verkürzen
Das der Horndünger langsam vom Boden aufgenommen wird, ist die Wirkzeit länger als bei vielen schnell wirkenden Universaldüngern. Je nach Beschaffenheit des Bodens, sowie seiner Feuchtigkeit, der Belüftung und der Durchlüftung kann es mehrere Wochen dauern, bis eine spürbare Wirkung eintritt. Die Wirkzeit können Sie allerdings verkürzen. Mischen den Hornspänen einfach immer etwas Kompost unter. Durchmischen Sie alles gründlich und bringen die Hornspäne-Kompost-Mischung dann auf den Boden. Auch dieses Gemisch muss wieder gut in die Böden eingearbeitet werden. Bei der Herbstdüngung bringen Sie den Horndünger vor dem Mulchen aus, um eine gute Stickstoffversorgung zu sichern. Beide Vorgehensweisen sichern Ihnen einen guten Erfolg für das Pflanzenwachstum und eine gute Obst- und Gemüseernte.