Nachdem sich gegen frühere Rattengifte besonders bei Ratten Resistenzen entwickelt hatten, wurden Mittel mit einer stärkeren toxischen Wirkung entwickelt. Wirkstoffe dieser zweiten Generation der Blutgerinnungshemmer sind Flocoumafen, Difenacoum, Difethialon, Brodifacoum und Bromadiolon. Damit gehört Flocoumafen zu den hoch wirksamen heute angebotenen Antikoagulanzien (Gerinnungshemmer). Eingesetzt wird der Wirkstoff bei Herstellung von Rattengift Fertigködern gegen den Befall mit Ratten und Mäusen.
Sichere Wirkung von Flocoumafen
Flocoumafen ist ein pulveriger Stoff von leicht gelblicher bis weißer Farbe. Das chemische Produkt darf nach Verordnung der EU nur in Fertigprodukten zur Bekämpfung von Ratten und Mäusen vertrieben werden. Es handelt sich um einen hoch toxischen Stoff, der zu einer sicheren Hemmung der Gerinnung des Blutes führt. Enzyme, die für die Blutgerinnung im Körper sorgen werden von dem Mittel wirkungslos gemacht. Flocoumafen wirkt genau wie die übrigen neueren Gerinnungshemmer nicht sofort. Bei Ratten und Mäusen dauert es ca. drei bis fünf Tage, bis die Tiere daran verenden. Diese verzögerte Wirkung ist gewollt. Dadurch wird verhindert, dass nachfolgende Nager vor den Ködern gewarnt werden. Es ist bekannt, dass Ratten niemals ein Futter anrühren, wenn zuvor ein Tier daran verendet ist oder direkt bei dem Köderbehälter tote Ratten liegen. Durch die langsame Wirkung verenden die Ratten und Mäuse nicht in der Nähe der Köderstation und auch nicht zeitnah nachdem sie gefressen haben. Bei geschickter Verteilung der Köderboxen kann mit Flocoumafen auch eine große Anzahl von Ratten oder Mäusen wirksam beseitigt werden.
Sicherheit bei der Anwendung von Flocoumafen
Für alle Antikoagulanzien der zweiten Generation gilt, dass diese ausschließlich von dafür ausgebildeten Personen eingesetzt werden dürfen. Personen mit der erforderlichen Schulung sind zum Beispiel die örtlichen Schädlingsbekämpfer sowie Landwirte, die über einen Sachkundeausweis dafür verfügen. Diese Regelung wurde nicht ohne Grund erlassen. Foloumafen ist hoch giftig und somit nicht nur für die unerwünschten Nager, sondern auch für Menschen, Haustiere und Nutztiere schädlich. Berechtigte Personen legen die Köder mit den nötigen Vorsichtsmaßnahmen aus. Es werden stabile Köderstationen für die Giftprodukte wie auch Giftweizen aufgestellt und die Rattenbekämpfung wird regelmäßig kontrolliert. Produkte mit Flocoumafen dürfen nicht in Wassernähe ausgelegt werden. Reste müssen sicher verwahrt oder vorschriftsmäßig entsorgt werden. Das Gift kann nicht nur über Mund und Magen-Darmtrakt in den Körper gelangen. Schädlich ist ebenso der Kontakt mit der Haut oder das Einatmen. Wer unbeabsichtigt mit einem Produkt, das den Wirkstoff enthält, zum Beispiel die Storm Rattengifte in Berührung kommt, muss direkt einen Arzt aufsuchen. Durch die Zeitverzögerung sind Vergiftungen nicht sofort für die Betroffenen zu erkennen. Haustiere und Vieh müssen von den Stellen, wo Flocoumafen-Köder ausgelegt werden, fernzuhalten. Besondere Achtsamkeit ist geboten, damit Kinder in keiner Weise in Kontakt mit dem Giftstoff kommen.
Bei richtiger Verwendung sind Produkte mit Flocoumafen sehr nützlich, wenn es zu eine erfolgreiche Bekämpfung von schädlichen Nagern geht.