Kieselgur als Hilfe beim Schädlingsbefall und als Trocknungsmittel. Gerade Hühnerhalter kennen das Problem mit Milben und Flöhen sehr gut. Die meisten Insektizide sind aber auf chemischer Basis und somit auch für das Geflügel nicht unbedenklich. Ebenso kann die Verwendung ein Problem sein, wenn die Eier oder die Tiere selbst dem Verzehr dienen. Meist lässt sich das Ungezieferproblem auch nicht lösen, denn die Insekten sitzen auch in feinen Ritzen und Löchern im Stall.
Kieselgur ist hier ein sehr gutes Mittel, denn es ist für Mensch und Tier unbedenklich und schadet auch nicht der Umwelt. Es handelt sich hierbei um ein absolut natürliches Insektizid, das gezielt und schnell wirkt.
Die Anwendung von Kieselgur
Im Idealfall werden nicht nur die Tiere, sondern auch gleich der Stall behandelt. Hierzu wird das Kieselgur mittels Pumpzerstäuber im gesamten Stall verteilt, vor allen Dingen in Ecken und Ritzen. Zusätzlich werden die Liegeplätze der Tiere damit eingestäubt und die Wege, auf denen sie bevorzugt laufen. Eine Wanne mit Quarzsand und Kieselgur versehen ist für die Tiere toll zum Sandbaden und dabei kann das Kieselgur auch gleich gezielt auf die Schädlinge wirken.
Eine regelmäßige Verwendung von Kieselgur kann sogar einem Neubefall vorbeugen und schadet auch dann den Tieren nicht.
Kieselgur ist ein Naturprodukt
Der Lieferant von Kieselgur sind kleine Algen, auch Diatomeen genannt. Sie haben eine ganz harte Zellwand, welche sich nach dem Absterben der Algen nicht zersetzt. Die Schale setzt sich auf dem Wassergrund ab und baut sich so nach und nach auf und wird später zu einem Abbaugebiet. Da diese kleinen Algen sich rasend schnell vermehren und schon vor Jahrtausenden im Süß- und Salzwasser vorkamen, sind die Bestände groß und werden auch in ferner Zukunft nicht abnehmen.
Diese harte Zellwand ist das Kieselgur. Erst unter dem Mikroskop betrachtet, erkennt man, dass das Mehl aus vielen kleinen geometrischen Formen besteht und genau das sind die Überreste dieser Algen.
Die scharfkantige Schale verletzt den Panzer von Insekten und Ungeziefer und durch diese Verletzung kann das Kieselgur in den Panzer eindringen. Dort drin saugt des den Insekten die Flüssigkeit aus, damit diese nach kurzer Zeit vertrocknen und somit sterben.
Doch damit nicht genug, Kieselgur kann nicht nur viel Flüssigkeit aufnehmen, es gibt dies auch wieder langsam an die Umgebung ab, weshalb es sich eben auch gut als Sandbad eignet. Zudem sorgt es dafür, dass Gerüche verschwinden und Krankheitserreger deutlich reduziert werden. Sie können Kieselgur sogar in das Futter beimischen, weil es sich positiv auf die Darmflora Ihrer Tiere auswirkt.
Sofern Sie immer wieder Probleme mit Ihren Futtervorräten haben, weil diese feucht sind oder verklumpen, geben Sie einfach etwas Kieselgur dazu. Es hält das Futter trocken und sorgt zugleich dafür, dass Vorratsschädlinge keine Chance haben.
Die Verwendung bei Haustieren
Kieselgur lässt sich nicht nur im Stall und bei Nutztieren verwenden. Haben Ihre Katze oder Ihr Hund ein Problem mit Flöhen, so müssen Sie das ganze Haus behandeln. Meist wird hier Chemie verwendet und Sie müssen nach dem Versprühen des Mittels für mehrere Stunden das Haus verlassen. Kieselgur dagegen können Sie einfach auf den Schlafplatz Ihres Haustieres auftragen und schon wird es seine Wirkung verrichten. Sobald Ihr Tier es sich darin bequem macht und mit dem Kieselgur in Berührung kommt, wird das Ungeziefer daran sterben und Ihrem Tier wird es nicht schaden.
Somit sollte Kieselgur auch das Mittel erster Wahl sein, dass Sie in Ihren Wohnräumen anwenden, denn Chemie hat hier wirklich nichts verloren.